Neuseeland wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts, spätestens aber in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts von Polynesiern entdeckt und in mehreren Einwanderungswellen besiedelt. Die Datierung von Knochen der pazifischen Ratte und von eingeführten Samen mittels der Radiokohlenstoffmethode grenzen diesen Zeitraum auf die Jahre 1280 bis 1350 ein.
Die Nachkommen der ersten Einwanderer begründeten die Māori-Kultur. Aus der Besiedlung der Chatham-Inseln östlich von Neuseeland ging die Moriori-Kultur hervor. Ob diese Besiedlung von Neuseeland aus erfolgte, ist umstritten, aber sprachliche Gemeinsamkeiten sind Anzeichen für eine Besiedlung vom Festland aus. Viele der eingewanderten Māori – vor allem auf der Nordinsel – gaben dem Land den Namen Aotearoa, was im Allgemeinen mit „Land der langen weißen Wolke“ übersetzt wird.
Die ersten Māori, die das Land erreichten, fanden keine Säugetiere vor. Um sich zu ernähren, jagten sie zunächst Moa. Dieser flugunfähige, dem afrikanischen Strauß entfernt ähnliche Vogel war so binnen weniger Jahre ausgerottet. Ebenso verschwand der Haastadler, der größte Greifvogel der neuzeitlichen Erde; der letzte seiner Art starb vermutlich um 1700. Die erstmalige Besiedlung durch die Māori führte so zum Aussterben mancher Tierarten. Später ergänzten die Māori ihren Speiseplan durch die Kultivierung der Kumara (Süßkartoffel).
Der erste Europäer, der Neuseeland erblickte, war der niederländische Seefahrer Abel Tasman. Seine Aufgabe war es, das „Große südliche Land“ zu finden, weil dort wertvolle Rohstoffe vermutet wurden. Auf seiner Reise entdeckte er im Jahr 1642 ein „großes, hoch gelegenes Land“ auf der Südinsel, die heutige Region West Coast. Er war sich nicht sicher und vermutete, dass er ein weiteres Stück Küste von Staten Landt entdeckt hätte. Als er in der Golden Bay in der heutigen Region Tasman das Land aus der Nähe erkunden wollte, kam es zu einer ersten blutigen Begegnung mit den „Ureinwohnern“, bei der vier niederländische Seeleute getötet wurden. Der „Entdecker Neuseelands“ setzte niemals einen Fuß auf neuseeländischen Boden. Als eine Expedition unter Hendrik Brouwer ein Jahr später festgestellt hatte, dass der von Tasman vorgefundene Küstenstreifen nicht zu Staten Landt gehörte, wurde das Land Nova Zeelandia (lateinisch) oder Nieuw Zeeland (niederländisch) genannt (wie die Provinz Zeeland), in Anlehnung an Australien, das Nova Hollandia oder Nieuw Holland genannt worden war.
Erst 1769/70 wurden erneut Expeditionen in die Gewässer um die (auf Englisch) New Zealand genannten Inseln gestartet. Der britische Kapitän James Cook sollte wie Tasman einen vermuteten südlichen Kontinent finden. Im Oktober 1769 traf Cooks Schiff Endeavour von Tahiti kommend am südwestlichen Punkt der Poverty Bay genannten Bucht auf Neuseeland. Nach ersten feindseligen Begegnungen, dann aber auch gelungenen Annäherungsversuchen mit Māori umsegelte Cook zunächst die Nordinsel sowie nach einem längeren Aufenthalt in den Marlborough Sounds die Südinsel und konnte so nachweisen, dass es sich bei Neuseeland um Inseln und nicht um einen Teil eines Kontinents handelte. Cook und die ihn begleitenden Wissenschaftler begannen das Land gründlich zu kartographieren, sie erkundeten ausgiebig Flora und Fauna und sammelten Informationen zu den Māori.
Nur wenige Wochen nach Cook erreichte auch Jean François Marie de Surville die Inseln. In den folgenden Jahren wanderten vor allem Walfänger, Robbenfänger und später auch Missionarenach Neuseeland ein. Diese pflegten ausgeprägte Kontakte zu den Māori. Die beiden Parteien trieben regen Handel miteinander, einige Europäer lebten sogar mit den Māori zusammen.
Die bei Tauschgeschäften von den Europäern durch die Māori seit dem Ende des 18. Jahrhunderts erworbenen Schusswaffen begünstigten gewalttätige Auseinandersetzungen, die von 1829 bis 1835 in den Musketenkriegen (englisch: Musket Wars) gipfelten, bei denen sich zahlreiche Stämme bekämpften und − Schätzungen der Regierung zufolge − etwa 20.000 Menschen zu Tode kamen. Auch durch die Europäer eingeschleppte Krankheiten, gegen deren Erreger die Māori nicht resistent waren, dezimierten ihre Anzahl nachhaltig. In den 1820er Jahren kam es zudem zu ersten bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Māori und Weißen. 1832 schickte die britische Regierung den Gesandten James Busby nach Neuseeland und ernannte ihn zum Residenten. Er sollte den britischen Handel überwachen und kontrollieren und zwischen streitenden Weißen und Māori vermitteln, er war dabei jedoch weitgehend auf sich allein gestellt. Nachdem ein neuseeländisches Handelsschiff wegen des fehlenden Herkunftssymboles im Hafen von Sydneybeschlagnahmt worden war und auch nicht unter britischer Flagge fahren durfte, da Neuseeland noch nicht zu Großbritannien gehörte, wählten am 20. März 1834 mehrere Dutzend Māori-Anführer unter seiner Aufsicht eine offizielle Flagge aus, die später zur offiziellen Flagge der United Tribes of New Zealand (deutsch: Vereinigte Stämme Neuseelands) wurde. Da es in Neuseeland noch keine Gesetzgebung gab und die Befürchtung aufkam, dass Frankreich an der Banks Peninsula eine eigene Kolonie gründen könnte, setzte Busby einen Vertrag auf, der am 28. Oktober 1835 von über 30 Māori-Anführern unterzeichnet wurde und als Declaration of Independence of New Zealand(Unabhängigkeitserklärung) und damit als Gründung der „Vereinigten Stämme“ in die Geschichte einging.
Die Souveränität des Landes fand jedoch schon wenige Jahre später ein jähes Ende. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Frankreich nämlich tatsächlich Bestrebungen, auf der Südinsel des Landes eine Kolonie zu gründen, was die britische Krone unter allen Umständen verhindern wollte. Da man die „Vereinigten Stämme“ für zu schwach befand, ihre Interessen selbst zu verteidigen, wurde das Land im Januar 1840 vom Britischen Weltreich offiziell annektiert. Um das Vorgehen als rechtmäßig zu erklären, beeilte sich der damalige Generalgouverneur William Hobson, zahlreiche Māori-Häuptlinge nahe dem Ort Waitangi zu versammeln, damit sie am 6. Februar des gleichen Jahres den Vertrag von Waitangi unterzeichnen konnten. Dieses Dokument gilt als die „Geburtsstunde“ des modernen Neuseeland; der Vertrag verband das Land mit der britischen Krone. Gleichzeitig gaben die Māori damit ihre Souveränität auf und bekamen dafür Bürgerrechtezugesichert. Sie durften die Ländereien behalten, die vor Unterzeichnung des Vertrages in ihrem Besitz waren. Im Jahr 1975 wurde schließlich das Waitangi Tribunal eingesetzt, das bei Unstimmigkeiten und Vertragsverletzungen Regelungen trifft und sich auch für Wiedergutmachungen einsetzt.
Auf der Südinsel Neuseelands scheiterte die Kolonialisierung durch Frankreich nur knapp. 1840 war Jean Langlois zur Banks Peninsula aufgebrochen, um sie für Frankreich in Besitz zu nehmen. Als der Plan bekannt wurde, sandten die Briten eine Expedition aus, um die Halbinsel für die Krone zu sichern. Langlois erreichte die Gewässer vor dem heutigen Akaroa zwar als erster, konnte aber wegen widriger Winde nicht an Land gehen. Als das Wetter die Landung zuließ, musste er dann erkennen, dass ihm die Briten zuvorgekommen waren. Die französischen Siedler durften sich gleichwohl in Akaroa niederlassen, was heute auch in den französischen Straßennamen sichtbar ist.
Die 1839 gegründete New Zealand Company warb um neue Einwanderer. Diese errichteten zahlreiche Städte und Dörfer und besiedelten große Teile des Landes. Sie lebten oft als Bauern in Frieden mit den Māori und kultivierten die Landschaft. Als aber mehr und mehr Einwanderer das Land erreichten und immer größere Landflächen benötigt wurden, kam es zu Zwistigkeiten zwischen Siedlern und Māori. Mit der Zeit wurden die Missstände immer größer, und so kam es schließlich zu offenen bewaffneten Konflikten, die in Northland bereits im Jahr 1840 zu einer kriegerischen Auseinandersetzung anwuchsen. Bis 1860 hatten sich die Kämpfe, die als Neuseelandkriege in die Geschichte eingingen, auf das ganze Land ausgedehnt. Nach diesen Auseinandersetzungen betrug die Zahl der Māori 1891 nur noch 44.000 im Vergleich zu über 120.000 vor dem Jahr 1820.
Nach der Unterzeichnung des Vertrages von Waitangi wurde Neuseeland als Teil von New South Wales verwaltet, bis das Land ab 31. Mai 1841 eine eigene Kolonie bildete. Die Europäer besiedelten in den folgenden Jahrzehnten beinahe das gesamte Land und gründeten insgesamt neun Provinzen.
Im Jahre 1861 wurden auf der Südinsel große Goldvorkommen entdeckt, was zum Goldrausch in Otago führte. Um separatistische Bewegungen auf der aufstrebenden Südinsel zu verhindern, wurde die ursprünglich in Russell gelegene Hauptstadt von Auckland im hohen Norden nach Wellington in die Mitte des Landes verlegt.
Schon vor der Jahrhundertwende setzte Neuseeland im Umgang mit bisher benachteiligten Personengruppen Maßstäbe, was für den Rest der Welt zur damaligen Zeit noch unmöglich schien. Als sich das Land seit 1852 aufgrund des New Zealand Constitution Act 1852 relativ selbständig verwaltete, bekamen ab 1867 auch die männlichen Māori das Wahlrecht und Sitze im Parlament. Am 18. September 1893 wurde in Neuseeland – als erstem Land der Welt – das Frauenwahlrecht eingeführt.
Das Land entschied sich 1901 gegen einen Beitritt zum Commonwealth of Australia und blieb bis 1907 eine Kolonie, als Neuseeland den Status einer Dominion erhielt und folglich fast unabhängig von Großbritannien wurde. Über die gesamte Kolonialzeit bis in die jüngere Gegenwart hinweg erwies sich das Land als besonders treuer Bündnispartner Großbritanniens. So entsandte Neuseeland Truppen für den Zweiten Burenkrieg, den Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie die Sueskrise.
Die Frage, seit wann Neuseeland ein eigenständiger Staat ist, ist nicht leicht zu klären, da das Land nach angelsächsischer Tradition keine geschriebene Verfassung besitzt. Neben 1840 (Vertrag von Waitangi) und 1907 (Entstehung der Dominion) gibt es weitere Zeitpunkte auf Neuseelands Weg zur Unabhängigkeit: 1931 wurde von der britischen Regierung der Statute of Westminster Acterlassen, das den Dominions die Möglichkeit zur Unabhängigkeit gab. 1947 akzeptierte das neuseeländische Parlament mit dem Statute of Westminster Adoption Act 1947 die angebotene völlige Souveränität, die mit der Mitgliedschaft im Commonwealth of Nations verbunden war. Am 25. Dezember 1947 erhielt das Gesetz durch Unterzeichnung durch die britische Krone Rechtskraft. Andererseits gab sich Neuseeland erst 1986 eine vom neuseeländischen Parlament abgesegnete Verfassung, bis dahin galt die Verfassung des noch vom britischen Parlament verabschiedeten New Zealand Constitution Act 1852.
Die am Schwarzen Freitag 1929 eingeläutete Weltwirtschaftskrise traf das wirtschaftlich von Großbritannien abhängige Land sehr hart und führte zur ersten Regierungsbildung durch die Labour Party (Arbeiterpartei), die den neuseeländischen Wohlfahrtsstaat etablierte und den Wirtschaftsverkehr weitgehend kontrollierte. Diese Politik wurde über Jahrzehnte erfolgreich praktiziert, bis veränderte Bedingungen zu einem erneuten radikalen Kurswechsel führten. Bereits in den ausgehenden 1960er Jahren schwächelte das hochsubventionierte Staats- und Wirtschaftswesen des Landes und brach mit dem Beitritt Großbritanniens in die EG weitgehend zusammen. Die bewährte enge wirtschaftliche Bindung zum einstigen Mutterland existierte plötzlich nicht mehr. Das Land litt unter hohen Inflationsraten, überbordender Bürokratie und zu hohen Staatsausgaben. Erst eine von der Labour-Regierung unter David Lange 1984 begonnene und unter seinen konservativenNachfolgern fortgesetzte durchgreifende Liberalisierung brachte auf längere Sicht die Wende, wobei die Arbeitslosenzahlen die langwierigsten Probleme bereiteten. Doch Mitte der 1990er Jahre hatte der Aufschwung das ganze Land bereits an die Spitze der Industrienationen katapultiert. Seit der Machtübernahme der Labour Party unter Helen Clark 1999 wurde diese Wirtschaftspolitik erneut teilweise revidiert, privatisierte Staatsunternehmen zurückgekauft und der soziale Ausgleich, vor allem zwischen dem Wirtschaftszentrum Auckland und dem ländlichen Raum, trat wieder in den Vordergrund.
1951 verbündeten sich die drei Staaten Australien, die USA und Neuseeland zum ANZUS-Sicherheitspakt, um im Hinblick auf den gerade vorübergegangenen Zweiten Weltkrieg zukünftige Konflikte gemeinsam verhindern zu können. Wegen Differenzen über Neuseelands Anti-Atompolitik erfolgte die Suspendierung des Pakts durch die USA im Jahr 1984. Im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen das französische Atomwaffen-Programm in Französisch-Polynesien wurde das Greenpeace-Flaggschiff Rainbow Warrior 1985 im Hafen von Auckland von französischen Geheimagenten versenkt. Zwei Jahre später erklärte sich Neuseeland zur atomwaffenfreien Zone.
Die Sprache und Kultur der bis in die 1970er Jahre gesellschaftlich marginalisierten Ureinwohner, der Māori, werden heute – in krassem Gegensatz zur Politik des Nachbarn Australien – besonders gefördert; so gibt es Radio, Fernsehen und Zeitungen in der Māori-Sprache, die Abgeordneten der für die Māori reservierten Parlamentssitze werden in gesonderten Wahlkreisen gewählt, und die traditionelle Māori-Kultur wird auch touristisch vermarktet.
Im März 2014 wurde die Entfernung des Union Jack als koloniales Zeichen aus der Staatsflagge diskutiert. Im März 2016 wurden die Bürger dazu aufgerufen, zu entscheiden, ob sie die bisherige Nationalflagge beibehalten möchten oder einem neuen Entwurf von Kyle Lockwood zustimmen, der im ersten Referendum bis Dezember 2015 als Gewinner aus einer Reihe von Vorschlägen hervorging. Das Volk stimmte jedoch schließlich im März 2016 dafür, die alte Nationalflagge beizubehalten.